Fairer Handel im Bereich Informationstechnologie

Bundesweite Tagung zu „Fairer IT“ erstmals digital

Fachkonferenz für sozial verantwortliche Beschaffung von IT-Hardware mit Perspektive der Produzent*innen im Globalen Süden

Wie kann der Einkauf öffentlicher Stellen dazu beitragen, Menschen- und Arbeitsrechte weltweit zu stärken? – dieser Frage gehen zivilgesellschaftliche Organisationen seit Jahrzehnten nach, und in kaum einem anderen Bereich ist die Wirkung so deutlich wie bei Produkten der Informations- und Kommunikationstechnik. Seit 2013 finden jährlich bundesweit Konferenzen von Eine Welt-Landesnetzwerken zu diesem Thema statt, brachten Debatten ins Laufen und Beschaffungsstellen zum Umdenken. Diese wiederum können durch die gezielte Nachfrage nach Sozialstandards Händler und Unternehmen der IT-Wirtschaft dazu bewegen, ihre Produktion umzustellen und Arbeitsrechte besser zu berücksichtigen, um in Aufträgen von Bund und Ländern zu punkten.

Die Konferenz sollte 2020 nach Schleswig-Holstein in das Bundesland zurückkehren, in dem 2012 ein erstes Fachgespräch zu sozialverträglicher IT-Beschaffung veranstaltet wurde (als Projekt des BEI) und mit Flensburg einen würdigen Austragungsort haben. Ausgehend von der Europa-Universität Flensburg wurde der Zusammenschluss der Schleswig-Holsteinischen Universitäten und Fachhochschulen („ITSH-edu“) 2017 erstes deutsches Mitglied bei electronics watch - einer Organisation, mit der Beschaffungsstellen durch Expert*innen und Nichtregierungsorganisationen vor Ort in den Produktionsländern die zugesicherte Einhaltung grundlegender Arbeitsstandards kontrollieren lassen können. Seitdem können die Produktionsbedingungen der Zulieferer genauer unter die Lupe genommen werden.

Wie dies genau geschieht und welche Erfahrungen die Universitäten in Schleswig-Holstein damit gemacht haben, ist nur eines von vielen Themen der Konferenz, welche corona-bedingt nun als digitales Treffen am 03. und 04.September stattfinden wird.

Durch einen Input von Omana George von Electronics Watch werden die Arbeitsbedingungen in den IT-Fabriken in Asien untersucht, und welchen Einfluss die Monitoringmaßnahmen auf die betroffenen Arbeiter*innen haben.

Mit Inputs sowohl vom Bundes-Beschaffungsamt als auch vom Branchenverband BITKOM wird auf der Konferenz diskutiert, wie ein Jahr nach Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung zu den Arbeitsstandards in Produktionsstätten Beschaffungsstellen diese bereits in Ausschreibungen fordern und Hersteller darauf reagieren.

Das Programm zur Konferenz wird in den kommenden Tagen online gehen, weitere Informationen auch zu vorherigen Konferenzergebnissen und Anmeldemöglichkeiten finden sich unter www.faire-beschaffung.de

 

Ihre Ansprechpartner

Markus Schwarz (Projektleitung) :
markus.schwarz@bei-sh.org

 

Wiebke Schümann (Projektkoordinatorin):
wiebke.schuemann@bei-sh.org

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