The Delayed Dawn - zur Afrika-Bildungswoche 2025
Das Bildmotiv zur siebten Afrika-Bildungswoche im Regionalen Berufsbildungszentrum Wirtschaft in Kiel wurde in diesem Jahr durch Thozamile "Thozi" Zozi erstellt und trägt den Titel "The Delayed Dawn".
Über Thozamile:
Thozi ist geboren und aufgewachsen in der Ostkap Provinz Südafrikas (auf Xhosa: eMpuma-Kapa), wo der Kampf um das Land gegen die Briten die Menschen geprägt hat. Er ist sehr naturverbunden und mit dem Respekt gegenüber den Tieren auf dem Land und später in einem Township groß geworden. Er hat bereits als Model und Schauspieler gearbeitet und ist später Kameramann und Filmemacher mit einer eigenen kleinen Filmproduktion (Black Sheep House of Creations) geworden. Aktuell lebt er in Hannover und erkundet neugierig diesen Fleck auf der Erde.
Thozamile über das Bild:
Im Zentrum des Bildes steht "das afrikanische Kind", welches noch frei von jeglichem schlechten Einfluss oder Absicht ist. Es gehört niemandem und ist kein Teil einer Nation zum Vorteil anderer. Aber es ist geboren in ein System, das sicherstellt, dass es nicht gedeiht und frei aufwächst wie es könnte.
Hinter dem Kind liegt der Ursprung des einfachen Lebens. Dort zählt das tägliche Werk und die Gemeinschaft, die zum Essen zusammenkommt und in der die Erfahrungen durch Geschichten geteilt werden. Aber das System verändert das Leben, das Kind verändert sich. Es folgt seinen großen Geschwistern und glaubt an Menschen mit Macht. Menschen, die gar nicht greifbar sind, versuchen es in eine vermeintlich bessere Zukunft zu leiten.
Doch es gibt auch noch die Vorfahren, die schon vor langer Zeit da waren. Das Kind trägt sie in sich, sie besuchen es in seinen Träumen, in vielen Erscheinungen, sie lassen es nicht fallen, sie geben ihm Hoffnung auf einen Wandel des Systems. Den Wandel eines System, das nicht für die Ewigkeit bestimmt ist. "Das afrikanische Kind" wird wachsen!
Die Darstellung der "Big Five" greift die fünf ikonischen afrikanische Tiere, die zu einem stereotypen Symbol für den afrikanischen Kontinent geworden sind, auf. Im Kontrast zur kolonialen Großwildjagd steht aber die kulturelle Verbundenheit mit diesen Tieren.
»Wir lieben und respektieren sie. Sie beschützen uns und wir beschützen sie.«
Thozamile Zozi
Ein Buchtipp dazu ist der Roman "Trophäe" von Gaea Schouters, in dem der fiktive Großwildjäger Hunter White seine Grenzen aufgezeigt bekommt und den westlichen Leser*innen der (post)koloniale Spiegel vorgehalten wird.
