Veranstaltungen Reader (Globales Lernen)

Why paper matters - welche Rolle Papier bei der Klimakrise und bei Menschenrechten spielt

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Online

Online-Fortbildung

Den Druck vom Wald zu nehmen, ist entscheidend für den Klimaschutz. Doch ebenso für Biodiversität, Wasser, Luft, Naturerleben u. v. m. Im Alltagsprodukt Papier begegnet uns Wald am häufigsten, der Verbrauch ist enorm, der bewusste Umgang entsprechend wirkungsvoll. Industrielle Baumplantagen im globalen Süden, die vielfach als Lösung angepriesen werden, verursachen Trockenheit, belasten Böden und Gewässer mit Chemikalien und gefährden die Existenz lokaler und indigener Gemeinschaften, teils unter schweren Land- und Menschenrechtsverletzungen.

Inhaltliche Schwerpunkte

Papiervielfalt im Alltag, Verbrauchshöhe bei uns – global ungleiche Verteilung / Herkunftsländer von Holz für unser Papier: Auswirkungen auf unterschiedliche Waldökosysteme, Probleme der Plantagenwirtschaft, soziale Folgen insbesondere im globalen Süden / Ökobilanz Recycling– gegenüber Primärfaser¬papier / Orientierung im Siegel-Dschungel / Konkrete Handlungsmöglichkeiten; Tipps für Aktionen und Projekte.

Didaktisch-methodische Gestaltung

Es werden unterschiedliche Bausteine und Übungen vorgestellt, die sich modular je nach verfügbarer Zeit und thematischer Schwerpunktsetzung frei zusammenstellen lassen. Verschiedene Elemente werden gemeinsam durchgespielt, so dass einer direkten Umsetzung in der eigenen Bildungsarbeit nichts im Wege steht. Alle Teilnehmenden erhalten rund um das facettenreiche Thema Papier zusätzliche Hintergrundinformationen, Arbeitsblätter sowie Links zu Fotos und Filmbeiträgen.

Die Perspektive aus dem globalen Süden wird Pөsr Wayra Velasco Tumiña aufzeigen. Sie berichtet vom Widerstand des indigenen Volkes der Misak in Kolumbien, die für die Rückgewinnung ihres historischen Territoriums gegen Europas größten Karton- und Papierhersteller Smurfit Kappa kämpfen. Das Unternehmen verursacht komplexe Schäden, indem es ein vielfältiges Ökosystem durch Kiefern- und Eukalyptus-Monokulturen ersetzt. Dies belastet nicht nur die Umwelt, sondern hat zudem kulturelle Auswirkungen und bringt Brüche für die lokalen Gemeinschaften mit sich. Dieser Teil wird auf Spanisch sein und übersetzt werden.

Durch Interaktion und Diskussion, Kleingruppenarbeit in Breakout-Räumen und am Whiteboard sowie Filmsequenzen wird die digitale Fortbildung abwechslungsreich und kurzweilig gestaltet.

Referierende

Evelyn Schönheit ist Umweltwissenschaftlerin und arbeitet als Expertin des Forum Ökologie & Papier (www.foep.info). Seit ihrem Praktikum bei Robin Wood hat sie das Thema nicht mehr losgelassen, denn Papier ist ein starker Hebel, um Waldökosysteme, Klima, Artenvielfalt und Menschenrechte besser zu schützen.

Pөsr Wayra Velasco Tumiña ist Biologin vom indigenen Volk der Misak in Kolumbien. Ihr besonderes Interesse gilt der Ethnobotanik und der Bedeutung von Wasser als Grundlage allen Lebens. Innerhalb und außerhalb des angestammten Territoriums der Misak engagiert sie sich für die soziopolitische, kulturelle und organisatorische Stärkung der indigenen Jugend im Kampf für den Schutz von Mutter Erde.

Anmeldungen bitte bis 7. September 2025 an: bte@bei-sh.org

Der Workshop richtet sich vorrangig an BtE- Referent*innen des Globalen Lernens.

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