News Reader (Nachhaltige Entwicklung)

Welternährungstag

Heute ist Welternährungstag - Ausreichende & gesunde Ernährung ist ein Menschenrecht!

Was macht unsere Ernährung eigentlich aus? Was essen wir gerne in Schleswig-Holstein? Und wie beeinflussen unsere Essgewohnheiten Lebensrealitäten in Ländern des Globalen Südens?

Wir sind es gewohnt, das ganze Jahr essen zu können, was wir wollen. Erdbeeren im Winter, Rucola im Sommer und durchgehend Tomaten. Obwohl uns bewusst ist, dass dies nicht dem natürlichen Kreislauf gerecht wird, ist es doch ein Alltagsluxus, den wir uns gönnen.

Die Produktion von Lebensmitteln verbraucht Wasser, der Transport führt zu Emissionen und teilweise auch zur Zerstörung natürlicher Ökosysteme. Die Lebensmittelindustrie ist für 2/3 aller Treibhausgasemissionen verantwortlich und somit ein wesentlicher Treiber der Klimakrise.

Hinzu kommen prekäre Arbeitsbedingungen und die Verletzung von Menschenrechten innerhalb der gesamten Lieferkette im Ernährungssystem. Im Ausland, aber auch hier in S-H, finden diese statt.

Gleichzeitig sind 828 Millionen Menschen weltweit unterernährt (Stand 2021). In 20 Ländern hat sich die Situation sogar verschlechtert. Wie passt das mit unserem Konsum- und Produktionsverhalten hier in S-H zusammen? Die Weltstaatengemeinschaft hat sich mit den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDG) zu ihrer Umsetzung verpflichtet. Mit SDG 2 „Kein Hunger“ soll bis zum Jahr 2030 kein Mensch mehr an Hunger leiden müssen.

Eigentlich gibt es genug Lebensmittel, um die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren. Würden alle weltweit angebauten pflanzlichen Lebensmittel für die Ernährung des Menschen genutzt werden, könnten 3,5 Milliarden mehr Menschen ernährt werden.

Zugrundeliegende Faktoren für den Hunger sind strukturelle Ungleichheit und Macht-Asymmetrien im Ernährungssystem. Konflikte, Kriege, die Klimakrise sowie wirtschaftliche & politische Interessen wirken sich auf das Ernährungssystem aus.

Wie können Lebensmittellieferketten nachhaltiger und verantwortungsvoller gestaltet werden?

Die globalen Nachhaltigkeitsziele bieten im Bereich Ernährung und Landwirtschaft eine Menge Handlungsoptionen. Durch die Transformation zu einer Landwirtschaft, die zukunftsorientiert, nachhaltig und existenzsichernd ist, könnte nicht nur die Wertschätzung regionaler und saisonaler Produkte hervorgehoben, sondern auch Spillover-Effekte der Landwirtschaft reduziert werden (Spillover–Effekte bezeichnen die Wirkungen, die ein Land mit seinem Handeln auf andere Länder hat). Konkret heißt das, dass weniger Menschen im Globalen Süden unter den Auswirkungen unserer landwirtschaftlichen Produktionsweisen leiden und die Zahl der unterernährten, hungernden und fehlernährten Menschen zurück geht.

Fairtrade macht es vor: Enge Beziehungen zu Produzent*innen und Liefernden, höhere Wertschöpfung im Ursprungsland und Transparenz. Hier tut sich gerade viel, die Transformation globaler Lieferketten wird seit 2023 gesetzlich angetrieben – große Unternehmen sind inzwischen dazu verpflichtet, ihre Lieferketten genauer zu inspizieren und Probleme nicht nur zu erkennen, sondern auch zu nennen. Nicht nur schützen nachhaltige und transparente Lebensmittellieferketten die Produzent*innen und die Umwelt, sie erhöhen auch ihre Resilienz für politische und wirtschaftliche Krisen.

Aber für ein gerechtes und nachhaltiges Ernährungssystem muss Wandel auf allen Ebenen her! Hier ist eindeutig der politische Wille gefragt!

Die eigenen Gewohnheiten und Privilegien zu hinterfragen, dem wir uns gerade heute am Welternährungstag zuwenden wollen:

Was macht unsere Ernährung eigentlich aus? Was essen wir gerne in Schleswig-Holstein? Und wie beeinflussen unsere Essgewohnheiten Lebensrealitäten in Ländern des Globalen Südens?

Quellen:

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